TOPP-Star 2016: Das Finale

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Keine Zeit für Aufregung

Als Ich am Freitag, dem Tag des Wettbewerbs, wach wurde war ich weder aufgeregt noch nervös – das einzige was ich war, war hektisch. Die Zeit hatte am Vorabend nicht gänzlich zum packen meiner Sachen gereicht und nun musste ich spätestens um 12:00 Uhr in Frankfurt sein. Ich plante schon um 11:00 Uhr meine Ankunft, denn Ich hatte nicht vor in dem teuren Parkhaus am Messegelände zu parken. Ein Fußmarsch von 20 – 30 Minuten nahm ich gerne in Kauf wenn ich dadurch die kosten für 2 Tage Parkhaus einsparen könnte – Ich bin eben ein Sparfuchs, und etwas Bewegung tut meinem ansonsten nur durch den Büroalltag geplagten Körper auch ganz gut. Um 7:30 Uhr fuhr ich meine Tochter zur Schule und begab mich auf die Autobahn. Ich versuchte mich ausschließlich auf den Verkehr zu konzentrieren, aber meine Gedanken landeten letztendlich doch immer wieder beim bevorstehenden Wettbewerb. Was für Material würde es wohl geben? Wird Papier und Klebstoff vorhanden sein? Wie könnte das Thema aussehen? Was bastel ich wenn es was Buntes, Schwarzes, Weißes, usw. werden sollte? Ich ging alle Fragen tausend mal durch, musste aber einsehen dass es nicht allzu viel brachte – Ich wusste keine Antwort.

 

Bekannt wie ein bunter Hund

Als Ich dann nach 25 Min. Fußmarsch im Eingang Torhaus der Messe ankam, hielt ich nach Personen wie mir ausschau – Personen mit Gepäck die darauf warteten abgeholt zu werden. Der Eingang Torhaus erinnerte an die Wartehalle eines kleinen Flughafens, in der Mitte befand sich eine Reihe mit Sitzmöglichkeiten, rechts daneben Rolltreppen die hinunter führten, links davon eine große Tafel die versuchte mit bunten Rechtecken den Besuchern zu erklären wo Sie Ihr Ziel finden konnten. Mir fielen sofort 2 Frauen mit Koffer auf, Ich traute mich aber nicht sie direkt anzusprechen, also beschloss Ich erst mal durch die Halle zu laufen und darauf zu hoffen dass ich angesprochen wurde. Als Ich an Lena vorbei lief sah sie mich einen Augenblick zu lange an und ich blieb stehen »Bist du nicht Patrick Krämer?«, fragte Sie und wir beide kamen ins Gespräch. Die Tatsache dass ich diesen Blog habe und vor allem weil Ich  schon im Jahr 2014 TOPP-Star geworden war, trugen dazu bei dass mich alle anderen Teilnehmer sofort erkennen würden. Man freute sich dass jemand da war mit dem man sich austauschen konnte und kurz darauf gesellte sich Sonja zu uns. Die Gesprächsthemen waren klar: wie lief der Wettbewerb ab? Welche Modelle hattet Ihr in der ersten und zweiten Runde eingeschickt? Es wurden Smartphones gezückt und jeder zeigte seine Kreationen und was man außerdem noch so macht. Der Blog verhinderte aber leider dass ich noch irgendwas neues zeigen konnte – man kannte mich – ein komisches Gefühl.

Ein paar Minuten nach 12:00 Uhr wurden wir dann endlich von 2 Mitarbeiterinnen des Frechverlags abgeholt, man informierte uns dass eine Teilnehmerin schon seit knapp einer Stunde dort ist und die letzte sich etwas verspäten würde. Man gab uns dreien Eintrittskarten, gingen zusammen durch die Taschenkontrolle und waren endlich angekommen.

Man machte uns mit der vierten Teilnehmerin Marina bekannt und führte uns in den gleichen Raum in den man mich vor 2 Jahren mit 4 anderen Teilnehmerinnen geführt hatte. Der Aufbau war ebenfalls identisch – in der Mitte ein großer Tisch mit Bastelmaterial und an den Wänden 5 Tische, alle identisch eingerichtet und mit Sichtschutzwänden voneinander getrennt. Man bat uns die Sachen noch nicht allzu genau in Augenschein zu nehmen da ja eine Teilnehmerin (Annett) noch fehlte. In der Zwischenzeit konnten wir uns etwas kennen lernen und den beiden Damen vom Frechverlag erzählen wer wir sind und was wir so tun. Ich hatte leider nicht so viel zu erzählen, da man schon alles über mich zu wissen schien.

 

Macht doch was Ihr wollt

Um 13:00 Uhr war es dann endlich soweit Annett war angekommen und man bat uns sich einen Platz auszusuchen. Ich lief zielstrebig auf den Platz zu, den Ich auch vor 2 Jahren schon ausgewählt hatte. Man gab uns die Erlaubnis endlich den Zettel umzudrehen und die finale Aufgabe zu bekommen. In dick gedruckten Buchstaben stand es nun dort und es kam etwas mit dem ich nicht gerechnet hatte – ein Thema von dem Ich nicht wusste ob es gut für mich war oder nicht.

„Mach was draus!“

Das war es? Einfach: „Mach was draus!“? Ich hatte keine Idee was ich machen sollte und nun half mir nicht einmal mehr das Thema eine Idee zu finden. Die einzige Vorgabe die wir hatten war es einen der 3 uns vorliegenden Gegenstände zu verzieren. Zur Auswahl standen ein weißer quadratischer Bilderrahmen, ein großes Wasserglas und ein runder Stickrahmen. Ich ging noch mal zum Materialtisch und hoffte dass mich irgendein Gegenstand in die richtige Richtung lenkte – mir sagte was ich im Finale zu tun habe. Aber auch hier gab es zu viele Möglichkeiten: Wolle, Häkelnadeln, Papier, Karton, Stoffe, Nadeln, Farben, unterschiedlichste Kleber und noch vieles mehr. Teilweise ergaben die Werkzeuge und Materialien auch keinen Sinn zusammen, so war beispielsweise eine Filznadel und -unterlage vorhanden, aber eben kein Filz. Ich ging wieder zu den 3 Gegenständen und sah mir diese nochmal genau an.

Der Bilderrahmen bot alleine schon viele Möglichkeiten, aber es war kein tiefer Rahmen wo man Gegenstände hätte einbauen können. Etwas 3 dimensionales sollte es schon sein und dem Rahmen erst mal eine gewisse Tiefe zu geben würde mich zu viel Zeit kosten – man würde die Mühe damit wahrscheinlich nicht bemerken. Auf der anderen Seite war der Rahmen schon verlockend, da man ein gutes Grundgerüst hatte auf dem man aufbauen konnte, aber Ich entschied mich gegen ihn.

Der Stickrahmen war für mich ebenfalls unbrauchbar, Ich hatte erst wenige male gestickt und dann meist nicht mit einem Rahmen. Damit würde Ich sicher verlieren.

Das Wasserglas war das einzige was übrig blieb – es sah so trostlos und nackt aus – genau richtig also. Hier etwas zu verzieren würde jedem sofort auffallen, das Glas hatte nichts ablenkendes an sich.

Nachdem die Entscheidung für den Gegenstand getroffen war, wurde es einfach. Ich bastel gerne Tiere und das Glas verbinde ich mit Wasser – also auf jeden Fall ein Wassertier. Meine erste Idee war ein Frosch der auf einem Strohhalm saß, diesen hätte ich dann ins Glas gestellt. Aber mir war aufgefallen dass ich gar nicht so genau wusste wie ein Frosch aussieht, zumindest nicht so dass ich einen hätte basteln können. Ein Fisch wäre auch gut, evtl. ein Goldfisch im Glas. Aber das Glas war zu klein um einen gebastelten Fisch hinein zu hängen, also musste etwas auf dem Glas sein. Jetzt wusste ich genau was ich machen möchte:

Ein silberner Fisch der aus dem Glas zu springen scheint. Das einzige Problem war die Zeit – nur 3 Stunden Zeit…

Nach den 3 Stunden war ich dann doch rechtzeitig fertig und sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die Zeit reichte zwar wirklich nur knapp, aber sie reichte. Ich fühlte mich gut und wusste dass ich mein bestes gegeben hatte. Die Anspannung des Tages viel endlich von mir ab und die schönste Zeit des Wettbewerbs konnte beginnen. Die Mitarbeiterinnen des Frechverlags baten uns hinaus damit sie unsere Unordnung aufräumen konnten. Wir wurden dann gemeinsam ins Hotel gefahren und trafen uns am Abend zu einem wunderschönen Abendessen.

 

Sie haben ja schon mal gewonnen…

Die Siegerehrung war am Samstag um 11:00 Uhr am Messestand des Frechverlags, somit hatten wir vorher noch 2 Stunden um uns auf der Messe umzusehen. So war die Wartezeit bis 11:00 Uhr noch halbwegs erträglich.

11:00 Uhr – die Stunde der Wahrheit. Der Geschäftsführer Herr Zirn beginnt zu sprechen, wir Finalisten stehen alle um ihn herum und lauschen gespannt seinen Worten. Er betonte dass wir uns alle schon als Sieger sehen können, da wir uns gegen so viele andere haben durchsetzen können. Es wird auch nur 4 zweite Plätze und nur einen ersten geben. Die Auswahl dieses Jahr war auch so knapp wie noch nie – nur mit einer einzigen Stimme Vorsprung wurde der Sieger festgestellt. Nacheinander wurden dann die ersten drei Teilnehmerinnen zu ihrem zweiten Platz beglückwünscht bis dann nur noch Sonja und Ich übrig waren. Herr Zirn sagte uns dass das Ergebnis zwischen uns beiden so knapp gewesen war und sprach dann mich an:

»Herr Krämer, vor zwei Jahren waren Sie bereits der erste Mann der denn TOPP-Star gewonnen hat…«, diese Aussage wusste ich nicht einzuordnen, sagt er es weil ich schon einmal gewonnen habe und das genug war?

»… und nun sind sie auch noch der erste Teilnehmer der zwei mal TOPP-Star geworden ist.«, diese Aussage wusste ich einzuordnen, obwohl ich eigentlich schon nicht mehr damit gerechnet hatte. Ich dachte weil das Ergebnis so knapp war und ich schon ein mal gewonnen hatte würde man bei mir sicherlich genauestens hinsehen und sich für jemand anderes entscheiden. Aber Ich hatte es tatsächlich geschafft! Ich bin TOPP-Star 2016!

Ich freute mich riesig und man überreichte mir den TOPP-Star Award! Es wurden viele Fotos geschossen, es gab Sekt und es war einfach toll! Ein überwältigendes Gefühl.

Danach sah ich mich den Teilnehmern noch etwas auf der Creativeworld um und musste dann noch etwas klar stellen: »Ich bin nicht unbesiegbar, 2015 habe ich auch beim TOPP-Star mit gemacht. Ich bin aber schon vorher ausgeschieden.«

 

Immer wieder gerne!

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Man kündigte übrigens an für nächstes Jahr den TOPP-Star etwas umzugestalten, Ich hoffe das schließt nicht gleichzeitig aus dass ich nochmal mitmachen darf. Denn für mich ist der TOPP-Star wie für den Fußballer die WM oder für Extremsportler die X-Games – Für mich ist es eine der schönsten Erfahrungen und eine große Ehre den Preis zu erhalten.

Ich hoffe Ich bekomme noch einige Fotos vom Wettbewerb, dann werde ich diese hier noch mit einbauen.

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2 Gedanken zu „TOPP-Star 2016: Das Finale

  1. Sehr cool, Patrick! Herzlichen Glückwunsch zum zweiten Sieg!!!
    Als Kind hatte ich auch kaum Materialien zum Basteln: Tapetenreste, Knöpfe, leere Flaschen und kleine Naturschätze. Da wird man schon erfinderisch:-)
    Aber der TOPP-Verlag ist fair, so kann man mehrmals an dem Wettbewerb teilnehmen, was bei den anderen Veranstalter kaum möglich ist.
    Viel Glück noch für die Zukunft!

    TOPP-Star 2012

    1. Vielen Dank für deinen Kommentar. Und du hast absolut recht, finde auch dass sich der Feechverlag hier absolut fair und neutral verhalten hat – das ist für mich alles andere als selbstverständlich und ich war wirklich sehr überrascht von meinem Sieg. Ich wünsche dir auch alles Gute und eine kreative Zukunft.

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